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Verwendung der Optimierungsworkbench im Projekt

Bereits die Kooperationsvereinbarung Gas 3 verpflichtete alle Ausspeisenetzbetreiber Gas zur täglichen Allokation für SLP-Kunden und Verwendung von Standardlastprofilen.

Bei zu großen Abweichungen des Netzkontos (Netzübergaben-Summe der bilanzkreisscharfen Allokationen) entstehen hieraus Forderungen des Marktgebietsverantwortlichen gegenüber dem Ausspeisenetzbetreiber in nicht unerheblicher Höhe, die mit Inkrafttreten der Kooperationsvereinbarung IX zur unmittelbaren Abrechnung des Netzkontos führen.

Darüber hinaus werden diese Abweichungen in die Transparenzliste des Marktgebietsverantwortlichen eingetragen.

Die derzeit vorliegenden Standardlastprofile auf Basis sigmoider Funktionen und auch die Weiterentwicklungen mit linearem Anteil bieten immer wieder Anlass zur Diskussion über die Sachgerechtheit der verwendeten Profile. Andererseits kann eine solche Diskussion erst dann sinnvoll geführt werden, wenn andere beeinflussbare Fehlerquellen in den Daten eines Netzbetreibers so weit als möglich eliminiert sind.

Daher wurden die AOV IT.Services als IT Dienstleister und die utilution GmbH als EDM-Partner der AOV IT.Services von der TWO im Dezember 2016 mit der Analyse und der möglichen Optimierung ihrer Standardlastprofile Gas beauftragt.

Das Projekt gliederte sich in eine Analyse- und eine Simulationsphase, wobei die Analyse auf den Echtdaten der TWO durchgeführt wurden und die Simulationen auf einem aktuell gespiegelten Datenbestand.

Inhalte der Analysephase waren die Analyse der Stammdaten, die Auswertung der Verteilung und Zuordnung von Lastprofilen, die Überprüfung der Kundenwerte sowie die Ermittlung weiterer Einflussfaktoren (insgesamt 20 Parameter) im integrierten Abrechnungs- und Energiedatenmanagementsystem der TWO.

In der Simulationsphase wurden mit dem vorliegenden Datenbestand alternative Profile mit anderen Temperaturgewichtungen, anderen Temperaturmessstellen sowie aus Optimierungsverfahren berechneten Sigmoidparametern umgesetzt. Die mit diesen Profilen simulierten Allokationsergebnisse wurden danach mit den vom BDEW empfohlenen Standardverfahren (TAR-Diagramme, ZDM-Diagramme, Korrelationen) ausgewertet. Hierfür waren von der utilution spezielle Tools im EDM System des Auftraggebers entwickelt worden ("Optimierungsworkbench"). Nach intensiven Simulationsläufen wurden die Ergebnisse interpretiert, und es wurden im April 2017 folgende Empfehlungen ausgesprochen, die bereits teilweise systemseitig und auch durch Umbauten vor Ort umgesetzt sind:

  • Umbau der Geräte in den Verbrauchsanlagen von jährlicher Ablesung (Standardlastprofil) auf stündliche Leistungsmessung bei nur saisonal hoher Abnahme 
  • Umstellung von Abnahmestellen im integrierten EDM/Abrechnungssystem der SAP®IS-U, die eindeutig als Mehrfamilienhaus identifiziert werden konnten, im EDM aber als Einfamilienhaus geführt waren. Hierzu wurde eine abnahmenstellenscharfe Liste ermittelt und dem Auftraggeber TWO übergeben.
  • Umstellung der Gewichtungsfaktoren der Sigmoidfunktion zur besseren Abbildung der Temperaturträgheit
  • Anpassung der Fortschreibungslogik der Kundenwerte
  • Die Verwendung alternativer Temperaturmessstellen konnte nicht eindeutig empfohlen werden, da die simulierten Abweichungen auf Basis der Daten des Jahres 2016 keine Verbesserungen darstellten.

Als weiteres Vorgehen wurden zum Abschluss des Projekts die Validierung der neuen Parameter und Stammdaten nach Abschluss einer vollen Heizperiode vereinbart.

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